Institute for Numerical Simulation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
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Bonner Supercomputer unter den Top 500 der Welt

Ein Großrechner an der Universität Bonn hat es unter die Top 500 der weltschnellsten Computer geschafft. Der Supercomputer mit Namen "Himalaya" steht am Institut für Numerische Simulation (INS) und liegt auf Platz 428. Er besteht aus 128 handelsüblichen PCs, die über ein ultraschnelles Netzwerk zusammengeschaltet wurden. Mit einer ähnlichen Technik hatten die Bonner Mathematiker 1999 sogar Platz 362 der damaligen Weltrangliste belegt. "Himalaya" ist allerdings knapp 40mal schneller. Deutschlandweit schaffte es der PC-Verbund auf Rang 28.

Gespannt warteten die Bonner Mathematiker um den Institutsleiter Professor Dr. Michael Griebel gestern Mittag auf die Veröffentlichung der neuen Weltrangliste. Das Ergebnis freute sie auch deshalb, weil sie es mit vergleichsweise bescheidenen Mitteln erzielt hatten: "Das zeigt, dass man es auch mit günstiger Technik unter die Top 500 schaffen kann", sagt Dr. Marc Alexander Schweitzer vom INS. Der leistungsfähigste Computer der Welt steht in Kalifornien: Der Großrechner im Lawrence Livermore National Laboratorium ist 110mal so schnell wie "Himalaya" - allerdings auch 300mal so teuer.

Die Top 500-Liste wird jährlich von Wissenschaftlern aus Mannheim und den USA zusammengestellt. Die Rechner müssen eine extrem komplexe Rechenaufgabe lösen. Der Bonner PC-Verbund brachte es dabei auf mehr als 1,2 Terraflops, das sind 1,2 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde.

Die Mathematiker am INS nutzen den Supercomputer beispielsweise, um Brennstofftanks von Raketen zu optimieren oder in einem Wust anonymer Patientendaten mögliche krebsauslösende Faktoren aufzuspüren. Bei diesen Aufgaben kommt es darauf an, komplexe Gleichungssysteme möglichst schnell zu lösen. Auch für Regenvorhersage-Modelle der Bonner Meteorologen soll "Himalaya" eingesetzt werden. Daneben wird der Superrechner auch dem Sonderforschungsbereich 611 "Singuläre Phänomene und Skalierung in mathematischen Modellen" zur Verfügung stehen.

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Quelle: Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Frank Luerweg, 23.06.2005 12:55